Storchschnabel erfüllt Kinderwünsche

Im Storchschnabel trägt der Klapperstorch (der Weißstorch) das Bündel mit dem Neugeborenen und bringt es zu seinen Eltern. So zieht sich das Aufklärungsmotiv seit dem 18. Jahrhundert durch die Literatur und muss auch heute noch für Illustrationen oder als Fotomontage zum Thema Geburt herhalten.

Fruchtbare Kräfte

Doch wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappen wollte, wussten die Kundigen der Geschichte Rat und bereiteten aus den runden Fruchtständen eines Krautes einen Tee: den sogenannten Storchschnabeltee. Seine Fruchtstände in länglicher Form erinnern ein wenig an den Schnabel eines Storches.

Da liegt natürlich die Verbindung auf der Hand: Was wie ein Storchschnabel aussieht, kann sicherlich, in ausreichenden Mengen konsumiert, für Nachwuchs sorgen. Das ist unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten natürlich genauso eine Mär wie das Märchen vom Klapperstorch, der die Kinder aus dem Brunnen holt, die Wöchnerin mit seinem Storchschnabel ins Bein beißt, damit diese sich aufgrund ihrer Verletzung ins Bett legt und der Storch ihr dann den Nachwuchs bringt – oder so ähnlich … 🙂
Das Gerücht über die wundersamen Kräfte hält sich jedoch hartnäckig und auf der einen oder anderen Website findet man mehr oder weniger ernsthaft Empfehlungen , sich bei Kinderwunsch aus der Pflanze einen Tee zu kochen. Da ist von mehrmaliger Schwangerschaft die Rede, die dem Tee zu verdanken sei – Glaube versetzt Berge …

Heute kennen wir den Storchschnabel (bot. Geranium) als Zierpflanze im Garten. Er blüht, je nach Sorte, Ende

Storchschnabel, Foto Birgit Puck

Storchschnabel, Foto Birgit Puck

Mai, Anfang Juni bis Agust vorwiegend in Blau-Violett-Tönen, in Rosa-Pink oder auch Weiß. Mehr als 400 Arten sind bekannt. Die Pflanze ist mehrjährig und kommt auf allen Kontinenten vor. Bei uns umsäumt das Staudengewächs aufgrund seines nicht allzu hohen Wuchses oft Gehwege. Der Balkanstorchschnabel ist im Garten gern als Bodendecker zu sehen. Die meisten Pflanzen lassen sich durch Teilung oder auch durch Stecklinge vermehren.

Text: Birgit Puck