Mistelzweig

Die Magie der Mistel

Weihnachten hat sie ihren großen Auftritt: die Mistel. Dann, wenn die Bäume kahl sind, wird die kugelförmig wachsende Mistel sichtbar. Sie gedeiht auf verschiedenen Baumarten und saugt Nährstoffe und Wasser aus ihren Wirten. Ihre Beeren bildet sie nur im zum Jahresende aus.

Mistel

Beeren der Mistel, Mistelzweig

Allerlei magische Kräfte werden ihr nachgesagt, nicht zuletzt verheißt der Kuss unterm Mistelzweig an Weihnachten Glück für das Paar. Dabei gibt es natürlich Regeln zu beachten. Wildes Losküssen ist da nicht angebracht. Man pflückt eine Beere – ein Kuss; zwei Beeren – zwei Küsse. Wenn keine Beeren mehr da sind, ist Schluss! Der Brauch soll aus England oder den USA kommen, aber so genau weiß das niemand.

Die Mistel im Zaubertrank

Dabei ist die Mistel nicht nur zur Weihnachtszeit ein Phänomen. Aufgrund ihrer angeblich magischen Kräfte galt die Mistel früher auch als Allheilmittel. Im Türrahmen eines Hauses zur Sonnenwende aufgehängt, soll sie Schaden abwenden. Bei Asterix und Obelix ist die Mistel ein Bestandteil des Zaubertranks, den Miraculix regelmäßig zusammenbraut. Wahrscheinlich deswegen, weil die Priester der Gallier die Mistel und deren Baumwirte als heilige Pflanze verehrten. Gern wird sie als Blutdruck senkendes Mittel angepriesen oder gar als Therapeutikum im Kampf gegen Krebs in der alternativen Medizin eingesetzt. Ob’s hilft oder nicht, versuchen Befürworter und Gegner immer wieder neu zu beweisen.

Ihre Verbreitung

Botanisch betrachtet gehören Misteln zur Gattung der Sandelholzgewächse. Sie sind in unseren gemäßigten

Baum mit Misteln

Die Mistel ist eine Schmarotzer Pflanze

Klimazonen ebenso vertreten wie in tropischen Gefilden. Rund 1.400 Sorten soll es von ihnen geben.
Verbreitet wird die Pflanze durch Vögel. Sie fressen die Beeren und wischen die am Schnabel hängengebliebenen Kerne an der Baumrinde ab oder scheiden sie unverdaut wieder aus. Im Frühjahr wachsen dann feine Wurzeln aus den Keimen.

Hübsch anzusehen ist sie allemal mit ihrer traditionellen roten Schleife zur Weihnachtszeit und wer sich nicht mit ein oder zwei Küsschen zufrieden geben will, sollte darauf achten, dass sein Mistelzweig möglichst viele Beeren trägt …

Text Birgit Puck
Fotos: pixabay

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