Kastanienmännchen, Bild: Andreas Nikelski, pixelio.de

Kastanienmännchen, Bild: Andreas Nikelski, pixelio.de

Die harten, nussartigen Samen der Gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) müssen seit Jahrzehnten als Bastelmaterial herhalten. Auch als Tischdekoration oder für floristische Gestecke werden Kastanien immer wieder gern genommen. Da sie im Gegensatz zur Esskastanie nicht verspeist werden können, kommt ihnen wohl deshalb die Rolle des Kastanien-Männchens mit Streichholz-Beinchen zu. Doch wer weiß, wie lange wir uns noch an den Figürchen erfreuen können. Denn um den Kastanienbestand ist es nicht allzu gut bestellt.

Baum des Jahres

2005 wurde die Rosskastanie zum Baum des Jahres gewählt. Damit erhofft man sich, dass sie mehr im Fokus schützenswerter Arten steht und sich die Forschung verstärkt darauf konzentriert, wie man die Baumart vor der schädlichen Miniermotte retten kann.

Kastanienblüte, Bild: Erich Westendarp, pixelio

Kastanienblüte, Bild:
Erich Westendarp, pixelio

Auch für die Herstellung von Kosmetik und pharmazeutischen Produkten sowie Farben und zur Fütterung von Wildtieren in den Wintermonaten dienen die Kastaniensamen. Und ihre glänzende, braune Oberfläche fand mit der Bezeichnungen „Kastanienbraun“ Eingang in unsere farbenfrohe Welt.

Die Gewöhnliche Rosskastanie ist ein sommergrüner Baum. Eine Wuchshöhe von 30 Metern und ein Alter bis zu 300 Jahren sind nichts Ungewöhnliches. Beliebt ist sie vor allem wegen ihres üppigen Blattwerks in Parks und öffentlichen Gärten als Schattenspender. Im heimischen Garten dagegen kann sie den Hobby-Gärtner schon mal zur Verzweiflung treiben und das nicht nur im Herbst, wenn sie Blätter und Fruchtschalen abwirft, sondern vor allem, weil sie flache und weitreichende Wurzeln ausbildet.

Blütenstände

Kastanienkeim

Kastanienkeim, Bild: Wikipedia

Während ihrer Blütezeit von April bis etwa Juni sitzen die Blüten in aufrecht stehenden Blütenständen zusammen, landläufig auch als Kerzen bezeichnet. Ein wahres Wunder der Natur ist der Befruchtungsablauf. So lange eine Blüte unbefruchtet ist, weist sie einen gelben Fleck auf und produziert zuckerreichen Nektar, wurde die Blüte bestäubt färbt sich der Fleck rötlich. Damit weiß das Insekt: kein Blütennektar mehr da! Da die Blüten Unmengen an Nektar und Pollen produzieren, sind sie ein wahres Bienenparadies. Kastanienhonig fällt geschmacklich eher etwas herber aus, ähnlich wie Tannenhonig.